Yogalehrerin – zwischen Klischee, Alltag & echter Berufung

Flexibel, Vergan und immer zen? Was stimmt wirklich.

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Als ich vor ein paar Jahren zum ersten Mal in einem Yogastudio stand, hatte ich ein ziemlich klares Bild davon, wie eine „richtige“ Yogalehrerin wohl so ist: immer tiefenentspannt, natürlich vegan, mit einem Aura-Spray in der Handtasche und einem fast übernatürlichen Talent für den perfekten Handstand.

Schnitt. Zwei Jahre später sitze ich selbst mit verstrubbelten Haaren, zerknülltem Stundenplan und einem kalten Kaffee im Auto zwischen zwei Kursen – und lache über mein früheres Bild. Spoiler: Die Realität sieht dann doch ganz anders aus.

Ich habe festgestellt, dass über Yogalehrerinnen eine Menge Mythen kursieren. Einige davon haben einen sehr hohen Wahrheitsgehalt und andere sind totaler Quatsch. In diesem Beitrag nehme ich dich mit hinter die Kulissen des Lehrerinnenlebens und zeige dir, was an den typischen Klischees wirklich dran ist.

Bereit für einen Reality-Check mit einem Augenzwinkern? Let’s go – Matte ausrollen, Klischees entwirren.

10 Mythen über Yogalehrerinnen - welche stimmen wirklich?

Yogalehrerinnen haben was Magisches, oder? Sie schweben durchs Leben, trinken grüne Smoothies und sind immer tiefenentspannt. Oder? Tja – nicht ganz. In diesem Beitrag nehmen wir 10 Mythen unter die Lupe, die über Yogalehrerinnen kursieren. Fünf davon sind erstaunlich wahr, fünf eher… naja, Wunschdenken.

Lies selbst und finde heraus, was wirklich hinter der Matte passiert.

5 Mythen, die wirklich stimmen

Deine Yogalehrerin lebt Yoga - nicht nur auf der Matte

Für viele von uns ist Yoga weit mehr als ein Beruf – es ist eine Lebensweise. Wir rollen nicht nur die Matte für unsere Teilnehmerinnen aus, sondern genauso bewusst für uns selbst. Yoga ist kein bloßes Workout, sondern eine Haltung dem Leben gegenüber. Atemarbeit, Meditation, Reflexion – all das fließt oft ganz natürlich in unseren Alltag ein. Und ja, wir nehmen uns Zeit. Zeit für Selbstfürsorge, für Stille, für innere Balance. Denn nur wenn wir uns selbst gut halten, können wir auch für andere da sein. Yoga beginnt bei uns selbst – jeden Tag aufs Neue.

Junge attraktive Frau, die Yoga an der modernen Küche praktiziert während sie einen Kaffee oder Tee trinkt

Einige haben über eine Krise zum Yoga gefunden

Für viele von uns war Yoga nicht gleich Liebe auf den ersten Blick – sondern eher ein Rettungsanker in stürmischen Zeiten. Burnout, Trennung, körperliche Schmerzen oder das diffuse Gefühl, dass etwas im Leben fehlt: Häufig war da erstmal eine Krise, bevor der erste Sonnengruß kam. Und genau diese Geschichte prägt uns als Lehrerinnen. Sie macht uns sensibel für Zwischentöne, für Körpersprache, für das, was oft unausgesprochen bleibt. Wir wissen, wie es sich anfühlt, wenn alles ins Wanken gerät – und haben durch unsere eigene Reise gelernt, wie kraftvoll der Weg auf und mit der Matte sein kann.

Eine Yogalehrerin ist ein echter Weiterbildungsjunkie

Nach der Grundausbildung dachten viele von uns: „Jetzt geht’s los!“ Und dann? Kam erst recht der Wissenshunger. Denn wer Yoga unterrichtet, merkt schnell: Da ist noch so viel mehr zu entdecken! Anatomie, Yoga-Therapie, Ayurveda, Philosophie, traumasensibles Arbeiten – die Liste ist lang, die Neugier groß. Der Wunsch nach Perfektion ist noch größer. Viele von uns haben einen Kalender voller Fortbildungen, stapelweise Bücher und unzählige Tabs im Browser offen. Nicht aus Zwang, sondern aus echter Begeisterung. Denn zu lernen fühlt sich für uns wie ein Teil der Praxis an. Es hält uns lebendig, inspiriert – und lässt uns immer wieder neu über den Tellerrand schauen.

Viele leben den bunten Mix

Gesunder Lebensstil. Junge, gesunde, lächelnde Fitness-Frau, die eine Flasche Wasser hält, während sie auf einer Matte am Strand sitzt und eine OK-Geste zeigt.

Der Job als Yogalehrerin klingt nach viel Ruhe und Duftlampe – in Wahrheit steckt dahinter oft ein wilder Mix. Viele von uns arbeiten freiberuflich, pendeln zwischen Studios, unterrichten online, leiten Retreats und kümmern sich nebenbei um Buchhaltung, Krankenkasse und Kursplanung. Manche haben noch einen zweiten Beruf oder eigene Projekte, um das Ganze finanziell tragfähig zu machen. Es braucht Organisation, Energie und manchmal auch starke Nerven. Aber: Es schenkt auch Freiheit, Kreativität und das gute Gefühl, etwas Sinnvolles zu tun. Wir machen nicht einfach „einen Job“ – wir leben eine Berufung. Und das spürt frau.

Sie sind oft emotionale Stützen

Yoga ist mehr als Bewegung – es berührt, ordnet, rüttelt wach. Viele von uns erleben in ihren Stunden Momente, in denen plötzlich mehr mitschwingt: ein Kloß im Hals, Tränen, eine lange verdrängte Erkenntnis. Und oft sind wir dann die Erste, bei der sich jemand öffnet. Keine Therapeutin, aber ein Mensch mit offenem Herzen und feiner Wahrnehmung. Wir halten Raum, wir hören zu, wir sind einfach da. Nicht um zu reparieren, sondern um zu begleiten. Und oft ist das genau das, was gebraucht wird: ein sicherer Ort, an dem frau einfach mal sein darf – genauso wie sie ist.

5 Mythen, die du dir getrost abschminken kannst

Die Yogalehrerin ist immer tiefenentspannt

Badekurortkonzept mit der Frau, die auf Fußboden sitzt

Na klar, und Einhörner gibt es auch. Schön wär’s. Yogalehrerinnen haben gelernt, mit Stress bewusster umzugehen – ja. Aber hey: Auch wir vergessen Termine, schmeißen die Schlüssel irgendwohin und landen abends platt auf dem Sofa. Yoga hilft, durchzuatmen, wenn’s im Kopf mal wieder Karussell fährt. Aber perfekt? Sind wir auch nicht. Und das ist auch gut so! Denn gerade unsere eigenen Herausforderungen machen uns menschlich – und nahbar für all die, die denken: „Ich müsste eigentlich viel entspannter sein…“ Willkommen im Club!

Alle Yogalehrerinnen trinken Detox-Tee und essen nur Chia

Nope. Viele von uns essen bewusst, lieben Gemüse und wissen, was Ayurveda so rät. Aber ganz ehrlich: Manchmal muss’s eben Pizza sein. Oder Gummibärchen. Oder der dritte Kaffee vorm Kurs. Yoga bedeutet für uns nicht Verzicht oder Dogma – sondern bewusste Entscheidungen. Und dazu gehört auch, sich mal was zu gönnen. Wer mit uns Serien schaut, findet sicher keine Selleriesaft-Kur – aber ziemlich sicher Schokolade; selbstverständlich vegan!

Yogalehrerin? Da muss man doch super schlank und biegsam sein

Bitte was?! Absoluter Quatsch. Viele von uns sind der lebende Beweis: Yoga hat keinen „Yogakörper“. Wir kommen in allen Formen, Größen und Altersstufen – und genau das macht die Sache so schön. Flexibilität misst sich nicht in Zentimetern, sondern in Offenheit. Und eine gute Lehrerin erkennt man nicht an ihrem Handstand, sondern daran, wie sie dich durch die Praxis begleitet: ehrlich, sicher und mit offenem Herzen. Wer unterrichtet, muss nicht akrobatisch sein – sondern echt.

Yogalehrerinnen verdienen easy Geld für bisschen Dehnen

Schön wär’s! Viele von uns arbeiten mit ganzem Herzen – aber nicht mit prall gefülltem Konto. Zwischen Kursplanung, Social Media, Weiterbildung, Honorarverhandlungen und Studiohopping bleibt oft wenig Zeit für Pausen, geschweige denn Luxus. Natürlich ist es ein Geschenk, so arbeiten zu dürfen. Aber es steckt auch jede Menge Energie, Know-how und Selbstmanagement drin. Kurz: Wir machen’s nicht fürs Geld – wir machen’s, weil wir dafür brennen. Trotzdem solltest du nicht vergessen, dass auch Yogalehrerinnen ihre Rechnungen bezahlen müssen. Daher müssen auch sie Geld verdienen. Hier erfährst du, warum mein Unterricht nicht mehr kostenlos ist.

Illustration - Meditierender Konzepthintergrund

Alle Yogalehrerinnen sind spirituell bis in die Zehenspitzen

Nicht unbedingt. Viele von uns lieben Rituale, Kerzen, Klangschalen und Meditation. Andere wiederum stehen eher auf anatomisch fundierten Unterricht, nüchtern und klar. Und beides ist völlig okay! Yoga ist ein weites Feld, in dem jede ihren eigenen Stil findet – mal mit Räucherstäbchen, mal ohne. Wir müssen nicht alle Chakren auswendig kennen oder den Vollmond feiern, um authentisch zu sein. Hauptsache ehrlich, echt und im Einklang mit dem, was für uns selbst stimmig ist.

Was bleibt – und was ich dir mitgeben möchte

Zwischen Mythos und Menschlichkeit

Viele Yogalehrerinnen sind nicht auf einem perfekten Lebensweg hier gelandet, sondern durch Umwege, Krisen und ganz normale Alltagschaos-Momente. Wir sind nicht erleuchtet, sondern ehrlich. Nicht überirdisch flexibel, sondern voller Hingabe. Wir unterrichten, lernen, fühlen, halten Raum – und manchmal vergessen wir trotzdem den Wocheneinkauf. Yoga ist für uns keine Bühne, sondern ein Weg, auf dem wir uns immer wieder neu begegnen: auf der Matte, im Leben, im Miteinander.

Wir leben auch das echte Leben – mit viel Herz und häufig auch mit Gummibärchen.

Blog-Schreiberin sitzt im Lotussitz und lächelt in die Kamera

Namasté 
Deine Stefanie

Und jetzt du:

Welche Vorstellung von Yogalehrerinnen hast du vielleicht bisher mit dir herumgetragen – und was hat sich gerade verändert? Erzähl’s mir gern in den Kommentaren oder per Nachricht. Oder: Komm einfach mal vorbei und erlebe selbst, wie vielseitig und menschlich Yoga wirklich ist. 💛

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