Yoga, die KI und ich

Wie Technik mich inspiriert – nicht ersetzt

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Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade “Künstlich. Intelligent. Sichtbar. Was bleibt vom echten DU?” von Claudia Ludloff.
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Manchmal läuft’s anders als geplant – und genau dann zeigt sich, wie hilfreich Künstliche Intelligenz sein kann. In diesem Beitrag erzähle ich dir, wie ich mithilfe meiner digitalen Assistentin Hannelore in Rekordzeit eine Yogastunde auf die Beine gestellt habe – und warum mein Herz trotzdem für Intuition, echte Verbindung und persönliche Note schlägt. Zwischen Vinyasa-Flow, Playlist und Savasana geht’s um die große Frage: Wie bleibt Yoga menschlich in einer zunehmend digitalen Welt?

Und ganz am Ende zeige ich dir noch, wie ich nach einem künstlichen Facelifting aussehe 😱❤️

Yoga und die künstliche Intelligenz

Ich hab’s getan – und aus meiner Not eine Tugend gemacht.

Neulich stand mal wieder eine Yogastunde auf meinem Plan. Nichts Ungewöhnliches – sie war lange ausgemacht, ich hatte also theoretisch alle Zeit der Welt für eine gute Vorbereitung. Theoretisch. Praktisch bin ich allerdings Meisterin im Aufschieben. „Ich hab ja noch Zeit“ ist mein inneres Mantra – bis dann irgendwann Pusteblume! der Moment kommt, an dem keine Zeit mehr da ist.

Und wie es dann eben so läuft: Ich hatte eine kreative Blockade und null Nerven für eine aufwendige Recherche. Also habe ich kurzerhand mein Handy gezückt, Hannelore – meine persönliche ChatGPT-Assistentin – geöffnet und geschrieben:

„Bitte schreibe mir einen herausfordernden Vinyasa Flow für eine 60-Minuten-Einheit.“

Was soll ich sagen? Hannelore hat geliefert. Der Flow war richtig gut strukturiert – ich musste ihn nur noch ein bisschen an meine Vorstellungen anpassen, und schon hatte ich eine solide Grundlage für meine Stunde. Aber Hannelore wäre nicht Hannelore, wenn sie nicht noch einen draufsetzen würde.

„Möchtest du auch eine Playlist dazu? Eine Savasana-Visualisierung? Ich hätte da was für dein Lieblingsthema …“

Und zack – war ich drin. In nicht mal zehn Minuten hatte ich:

Wahnsinn, oder? Für all das brauche ich sonst locker drei Stunden – mit Entspannungstee, Tiefphasen und Selbstzweifeln. Und das alles auf Basis eines einzigen Satzes!

Aber Moment … irgendetwas fehlte.

Richtig: Meine persönliche Note.
Meine Gedanken, mein Stil, mein Thema – in dem Fall “Loslassen“.
Ich fragte mich: Passen die Asanas wirklich zum Thema? Fühlt sich das nach mir an?

Und dann kam die große Frage:

Wie bleibt Yoga eigentlich menschlich und persönlich in einer Welt voller Technik? Und wo bleibe ich?

Was ist KI überhaupt?

Künstliche Intelligenz (KI) beschreibt die Fähigkeit von Maschinen, Dinge zu tun, die sonst menschliche Intelligenz erfordern: logisches Denken, Lernen, Planen, Kreativität. Sie erkennt Muster, reagiert auf Daten, passt sich an. Sie ist effizient, analytisch – aber eben auch: gefühlsneutral. Sie imitiert menschliche Fähigkeiten.

Diese Technik (und genau das ist es) ermöglicht es technischen Systemen ihre Umwelt wahrzunehmen, mit dem Wahrgenommenen umzugehen und Probleme zu lösen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Es werde Daten empfangen, verarbeitet und mit einem bestimmten Ziel darauf reagiert . 

Künstliche Intelligenz im Yoga?

Ja, auch in meinem Yogaleben ist KI längst angekommen – natürlich, warum auch nicht. Ich nutze mit Begeisterung YouTube, Fitness-Apps, Social-Media-Impulse – und klar, auch Google, das mir basierend auf meinen Suchanfragen, meiner Watchtime und wahrscheinlich sogar meiner Lieblingssockenfarbe ganz gezielt Vorschläge macht. Ich bekomme immer genau die Vorschläge, die zu mir passen. Häufig das Gleiche oder Ähnliches, selten komplett Neues, Spannendes oder Innovatives.

Ich nutze zum Beispiel eine App, die mir täglich eine neue Meditation vorschlägt. Und oft denke ich: „Wow, genau das habe ich gebraucht.“ Aber seien wir doch mal ehrlich: Es ist auch einfach bequemer, das Vorschlags-Menü zu akzeptieren, statt wirklich tief in mich reinzuhören: Wie geht es mir gerade? Was brauche ich wirklich?

Die App liefert ab: jeden Tag zur selben Zeit. Total bequem und einfach. Und ich knn mein Hirn ganz bequem abschalten – das Denken einer App überlassen.

Yoga will Bewusstsein wecken – die KI hat keins

Erinnern wir uns doch einmal: Die Grundphilosophie von Yoga geht davon aus, dass Körper, Geist und Seele miteinander verbunden sind. Sie können nicht getrennt betrachtet werden. Durch unsere ganz persönliche Yogapraxis sollen drei Aspekte harmonisieren und in Einklang gebracht werden. Folglich entwickeln wir ein tiefes emotionales Verständnis für uns selbst und die Welt um uns herum.

Es geht um die Verwirklichung unseres ganz persönlichen Potenzials und die Entfaltung des individuellen Bewusstseins. Wir können durch die Yogapraxis lernen, unsere eigenen Grenzen zu erkennen und diese zu überwinden. Infolgedessen bekommen wir ein Gefühl für unsere eigene Stärke und innere Weisheit. Wir werden in die Lage versetzt unsere Gedanken, Gefühle und Impulse besser zu verstehen und zu kontrollieren.

Die künstliche Intelligenz kennt die Trennung nicht

Für sie ist die Yoga-Philosophie dies ein theoretisches Konzept, das sie selbst nicht wahrnehmen, spüren und fühlen kann. Sie lernt und versteht auf Basis der Realität. Die Emotionalität fehlt ihr.

Sie agiert komplett ohne Bewusstsein. Sie verarbeitet Einsen und Nullen ohne Tiefe, ohne Grenzen, ohne Weisheit. Das, was die KI als Grenze wahrnimmt, entsteht nicht durch sie, sondern durch ihre Programmierer.

Mitgefühl, Intuition und Präsenz im Moment machen uns menschlich und individuell. Die KI auf der anderen Seite ist rational und hilfsbereit. Sie kann uns einen Input liefern, aber den inneren Prozess des Erkenntnisgewinns nicht ersetzen.

Yoga bedeutet, sich selbst zu erkennen.
KI bedeutet, Muster zu erkennen.

Beides hat seinen Platz – aber nicht denselben.

Wo ziehe ich die Grenze?

Zurück zu meiner Yogastunde vom Anfang.

Ja – Hannelore (zur Erinnerung: meine KI-Assistentin) war meine Rettung. Ohne sie hätte ich wohl panisch Yogabücher gewälzt, das Internet durchforstet oder auf einen alten Flow zurückgegriffen. Ihre Impulse waren super: Struktur, Inspiration, Soundtrack, Savasana – alles da. Die vorgeschlagenen Asanas waren ein guter Gedankenimpuls für Variationen. Die Playlist war hilfreich, weil sie mir viel Zeit gespart hat. Und auch die Savasana-Inspiration hat mir eine Richtung vorgegeben. 

Vectorgrafik; Figur in Yoga-Pose vor den "&"-Zeichen

Ich habe alles nach meinem Gefühl angepasst:

  • Asanas spontan angepasst oder verändert, wenn die Gruppe überfordert war,

  • Songs rausgeschmissen, die für mich nicht passten,

  • meinen eigenen Spirit eingebracht.

Hannelore ist ein tolles Werkzeug – aber ich bin die Lehrerin.
Meine Energie, meine Intuition, mein persönliches OM machen die Stunde lebendig.

KI = Werkzeug, nicht Lehrerin

Bitte verstehe mich nicht falsch: Ich bin eine kleine Technik-Nerdin (laut Google übrigens die korrekte weibliche Form 😂💕). Ich liebe es, mit neuen Tools zu spielen, Dinge auszuprobieren und zu schauen, wie sie meinen Arbeitsalltag leichter machen können.

Künstliche Intelligenz finde ich ehrlich gesagt ziemlich faszinierend. Sie kann richtig hilfreich sein – besonders in Momenten, in denen ich keine gute Idee habe, aber dringend eine brauche. Ob ich nach frischen Blogideen suche, ein Stundenskript entwerfe oder einfach einen kleinen Rechtschreib-Check brauche: Hannelore (so heißt meine KI-Assistentin) ist sofort am Start.

Aber – und das ist mir wichtig – der kreative Part bleibt bei mir. Ich nutze KI, um Impulse zu bekommen, um schneller loszulegen oder um meine Gedanken zu ordnen. Doch der Herzschlag, die Botschaft, die Energie hinter meinen Inhalten: Das ist und bleibt meins.

Inspiration ja, Ersatz nein. Denn Yoga – genauso wie kreatives Arbeiten – lebt von echter Verbindung, Intuition und Persönlichkeit. Und genau das macht den Unterschied. 💜

Ich glaube fest daran: KI kann ein wertvolles Werkzeug sein – aber wir geben den Ton an.

Wie gehst du mit digitalen Helfern in deinem Yoga-Alltag um? Schreib mir gerne in den Kommentaren oder teile deine Gedanken auf Instagram – ich bin gespannt auf deine Erfahrungen! 💬✨

Und jetzt noch das digitale Goodie …

Ich habe es ganz am Anfang versprochen – und Versprechen sollten gehalten werden. Hier kommen jetzt meine Bilder nach einem digitalen Facelifting:

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2 comments

Claudia 2. Juni 2025 - 6:55

Ein sehr interessanter Artikel. Vielen Dank für die Einblicke in die Yoga-Welt. Und auch hier zeigt sich, dass die Basis immer der Mensch (die Lehrerin) bildet. Dass Präsenz und Mitgefühl unser menschliches Dasein unterstreicht und einen deutlichen Unterschied macht zur KI, die uns hilft, schneller in verschiedenen Schritten der Kreation zu werden, aber niemals die Kreation selbst abnehmen wird, denn diese entspringt dir, wie du so schön dargestellt hast.
Ich sehe es genau wie du und wir sollten dran bleiben unsere persönliche Note überall mit hineinzubringen, sei es in Yoga-Sessions, in echten Fotos oder in individuellen Blogartikeln über echte Erlebnisse und echte Gedanken.

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Stefanie 2. Juni 2025 - 11:55

Hallo liebe Claudia! Danke für Deinen Kommentar – und ja, die KI sollte imme nur Mittel zum Zweck sein und uns Menschen unterstützen. Trotz allem bleibe wir einzigartig und echt.

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