Hand aufs Herz: Wer sagt schon ernsthaft „Ich liebe es aufzuräumen“? Ich jedenfalls nicht – aber ich liebe es, wenn alles seinen Platz hat. Ordnung schenkt mir Ruhe, beim Yoga genauso wie im Alltag. Und genau darum geht’s hier: ums Aufräumen, Ausmisten und Platz schaffen. Drei kleine Schritte, die dein Zuhause leichter machen, deinen Kopf freier und dein Herz entspannter. Klingt nach viel? Keine Sorge – ich erzähl dir’s augenzwinkernd, mit echten Anekdoten und einer Portion Humor.
was dich erwartet
Aufräumen: Mehr als nur Staubsaugen
„Ich liebe es aufzuräumen.“ – Ganz ehrlich, das sagen die wenigsten und meinen es auch so. Bei mir stimmt’s… na gut, fast. Eigentlich liebe ich das Ergebnis. Ich müsste also sagen: Ich liebe es, wenn’s aufgeräumt ist.
Warum? Weil es sich für mich fast nach High Class Happiness anfühlt, wenn alles seinen festen Platz hat. Ich weiß, wo was liegt, nichts kollidiert, und mein Kopf kann entspannen. Wie ich allerdings mit dem Aufräumen meiner Dessous-Schublage gehadert habe und was ich dabei über meinen Selbstwert gelernt habe, kannst du in „Dessous und der Selbstwert“ lesen.
Ich erinnere mich noch: Vor knapp 30 Jahren hab ich zu einer Freundin gesagt, ich werde professionelle Aufräumerin. Ihre Reaktion? Lautes Lachen und: „Dafür wird dir niemand Geld zahlen!“ – tja, Berufungsidee erstmal ad acta gelegt. Und dabei hätte ich die Stefanie Koch vor der Marie Kondo werden können – dumm gelaufen würde ich sagen. Heute bin ich Beamtin und Yogalehrerin – auch irgendwie eine Art Aufräumerin lach. Denn gerade im Yoga spielt Ordnung, innen wie außen, eine riesige Rolle. Und Beamte sind ja per se ordentlich.

Ordnung im Yoga-Flow
Stell dir vor, du bist im herabschauenden Hund, drehst den Kopf ganz locker nach links und rechts – und entdeckst Wollmäuse unter der Couch. Oder oben links hängt meine persönliche „Thekla“ (ja, genau die Spinne aus Biene Maja) und dekoriert schon für Halloween. Zaaack, Fokus weg.
Natürlich könnte ich üben, das zu ignorieren. Hohe Kunst der Konzentration und so. Aber mein innerer Monk macht da nicht mit. Deshalb heißt’s bei mir: Erst aufräumen, dann Yoga. Fensterputzen? Nope, da bin selbst ich raus – niemand muss mich beim Üben beobachten.
Mein Bademantel hat’s auf den Punkt gebracht: „Harmonie im Äußeren schafft Harmonie im Inneren.“ Wenn um mich herum Chaos herrscht, ist innere Ruhe für mich unmöglich.
Deshalb meine Reihenfolge: erst Ordnung schaffen, dann Yoga – und danach bin ich tiefenentspannt ready für die Welt.
Ausmisten: Mein persönlicher Befreiungsschlag
„Ausmisten“ klingt erstmal nach Stallarbeit – Mist raus, frische Luft rein. Und ganz ehrlich: Manchmal fühlt sich meine Wohnung auch genau so an. Nicht, dass ich im Stall wohnen würde , aber hinter meinen 36 Schranktüren und 12 Schubladen (ja – ich habe gezählt) hat sich über die Jahre so einiges angesammelt. Von außen sieht’s tipptopp aus – alles hübsch sortiert, ordentlich verstaut. Aber innen: Kein Zentimeter mehr frei. Ganz nach dem Motto: hinter den SChranktüren der Frauen herrscht das Grauen!
Wenn Schränke zu voll sind
Anfangs merkt man’s gar nicht. Hier ein Buch, da eine Tasse, noch ein Pulli… irgendwann macht’s klick: Nix passt mehr rein. Also hab ich mir vorgenommen: Jede Woche eine Schranktür öffnen und den Inhalt um mindestens 60 bis 70 Prozent reduzieren. Klingt radikal? Ist es auch – und es fühlt sich fantastisch an!
Meine Nachbarn wundern sich schon über die vollgestopfte Mülltonne, die städtische Abfallwirtschaft sowieso. Aber hey – keine Sorge: Ganz viel wandert in Sozialkaufhäuser oder Secondhand-Läden. Dinge, die mich nicht mehr glücklich machen, dürfen jemand anderen bereichern. Jeder hat eine zweite Chance verdient.
Ausmisten macht den Kopf frei

Das eigentlich Geniale: Es geht gar nicht nur um Stauraum. Es geht ums Loslassen. Mit jedem Teil, das geht, wird mein Kopf ein bisschen leichter. Ich muss mir nicht mehr merken, in welchem Fach das Ding liegt, ich muss nicht suchen (und ich hasse Suchen!). Statt hektisch Schubladen durchwühlen, greife ich inzwischen viel gezielter – weil einfach weniger drin ist.
Das spart mir täglich Energie. Und irgendwie wirkt es auch auf die Waage – leichter im Schrank, leichter im Leben. Verrückt, wie sehr alles miteinander zusammenhängt.
Auch wenn ich Marie Kondo in der Vergangenheit ein paar Schritte voraus war. Die Themen Respekt und Dankbarkeit habe ich von ihr übernommen. Ich nehme jeden Gegenstand in die Hand, spüre in mich hinein und entscheide dann. Loslassen oder Festhalten? Die Mehrzahl meiner Sachen darf gerade weiterziehen.
Loslassen ohne schlechtes Gewissen
Besonders spannend finde ich: Manche Dinge hatten mal richtig Wert. Geld, Erinnerungen, Bedeutung. Und trotzdem darf ich sie loslassen. Weil sie mir heute nichts mehr geben. Dieses „Abschied nehmen“ ist nicht immer leicht – aber es macht frei.
Und ja, Ausmisten heißt nicht: Alles muss weg. Es heißt: Ich entscheide, was bleiben darf. Die Dinge, die mir Freude machen, die ich wirklich benutze, die einen Platz haben. Alles andere? Darf weiterziehen.
Ausmisten ist kein einmaliger Frühjahrsputz. Es ist ein Prozess. Einer, der mich immer wieder daran erinnert:
Weniger Ballast = mehr Luft, mehr Klarheit, mehr ich.
Platz schaffen: Raum für mich
„Aufräumen“ sorgt bei mir für einen freien Energiefluss, einen fokussierten Blickwinkel – im Äußeren und im Inneren.
„Ausmisten“ befreit mich von Altlasten, von dem was ich in den vergangenen Jahren angehäuft habe, von dem ich mich nicht trennen konnte.
Nach dem Aufräumen und Ausmisten bleibt: Platz
Der Platz in meiner Wohung ist trotz vielfältiger Kreativlösungen zum Verstauen eins: und zwar begrenzt. Wenn jetzt Dinge gehen, entsteht ganz physisch freier Raum und nebenbei auch persönlicher Freiraum. Es entsteht eine Form von Vacuum, die gefüllt werden darf, aber nicht muss. Es gibt wieder Open Space. Raum für neue Ideen. Raum für Kreativität. Raum zum Atmen. Wenn weniger Zeug rumsteht, geht das Wegräumen schneller, mein Körper entspannt, und meine Gedanken können frei fließen. Sich ausdehnen.
Blockaden lösen sich, mein Fokus wird klarer. Jetzt fehlt nur noch, dass die Fenster geputzt werden – dann kann auch der Blick nach draußen schweifen zwinker.
Neues ohne neuen Ballast
Die große Herausforderung für mich ist, Neues anzufangen, ohne direkt wieder Mist anzuhäufen. Neues Hobby? Bitte keine Komplettausstattung. Einfach klein starten – Probepackung, Testlauf, schauen: macht mir das überhaupt Spaß? Und immer eine Sache zu Ende bringen bevor das neue Projekt startet. Mehr Singletasking statt Multitasking. Einfach mal ein paar innere Fenster schließen.
Weniger Materielles, mehr Spirituelles. Oder wie man so schön sagen könnte:
Weniger ist das neue Mehr.
Was bleibt – und was ich dir mitgeben möchte
Aufräumen, Ausmisten, Platz schaffen ist Selfcare
Aufräumen, Ausmisten und Platz schaffen sind für mich mehr als Haushaltstricks. Es ist Selfcare. Es ist Klarheit. Es ist Loslassen – von altem Zeug, alten Gefühlen, altem Ballast.
Und das Beste? Danach bleibt Raum für dich. Für Yoga, für neue Projekte, für Leichtigkeit im Alltag.
Also, wann startest du mit deinem kleinen Befreiungsschlag?
Einene Aspekt bei der ganzen Sache habe ich vergessen: Sauber machen solltest du nicht vergessen – das ist für mich die Meditation im gesamten Prozess. Da kann ich ganz bewusst „Tadasana in Stille“ genießen.


Namasté
Deine Stefanie