von Stefanie Koch

Hatha - Yoga

Der Yoga-Weg des physischen Körpers

tätowierter Mann praktiziert Yoga auf einem Bergplateau

Yoga der körperlichen kraft

- Anspannung und Entspannung

  • Hatha bedeutet Gewalt oder Kraft; damit soll die Anstrengung unterstrichen werden, die notwendig ist, um das eigentliche Ziel zu erreichen. 
  • Hatha wird gerne Sonne (= Ha; Kraft, erhitzend) und Mond (= Tha; Stille, kühlend) übersetzt
  • der Begriff als Ausdruck der Einheit einander entgegengesetzter Energien (heiß und kalt, männlich und weiblich, positiv und negativ, Sonne und Mond) gedeutet
  • der Hatha Yoga entstand zu Beginn des 2. Jahrtausend n. Chr. innerhalb des shivaitischen Tantrismus als wichtigste Textquelle gilt das älteste erhaltene Werk der Tradition, die Samkhya-Karika von Ishvarakrishna, eine Sammlung von insgesamt 72 Lehrstrophen, die etwa zwischen 350 und 450 verfasst wurde
  • Svatmarama gilt als Verfasser des Hathapradipika, einer Schrift aus dem 14. Jahrhundert, sie leitet die Blütezeit des Hatha-Yogas im 14. und 15. Jahrhundert ein
  • Hatha Yoga war anfänglich zur Unterstützung anderer Yoga-Formen konzipiert, erfreute sich jedoch rasch großer Beliebtheit und wurde schon bald als eigenständige Yoga-Form betrachtet. Im westlichen Kulturkreis versteht man unter Yoga oft hauptsächlich Hatha Yoga.

Die fünf Säulen

Im Vordergrund des Hatha Yoga steht zwar der physische Körper – er ist aber nicht das Wichtigste dieser Yoga-Praxis.

Der Körper ist das Gefährt auf dem spirituellen Weg und soll als Tempel der Seele gepflegt werden.

Die Übungen richten sich eben nicht nur an den physischen Körper, sondern auch an den energetischen Körper und die geistig-emotionale Hülle.

Inhaltlich geht es bei der Hatha-Yoga-Praxis um das Gleichgewicht zwischen Körper und Geist vor allem durch die Reinigung des Körpers, körperliche Übungen, Atemübungen und Meditation.

Der Hatha Yoga setzt auf fünf Säulen aus, die im Rahmen der Praxis nacheinander ausgeführt werden sollen.

Mit den Praktiken sollen jene Dualitäten ausgeglichen und harmonisiert werden, die das Leben ausmachen – etwa Anstrengung und Entspannung, männlicher und weiblicher Aspekt, Logik und Kreativität usw.

Ziel ist es, in einen fokussierten ausgeglichenen Seins-Zustand zu gelangen, der tiefgehende Meditation und Selbstreflexion erlaubt.

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Shatkriyas

. . . meint sechs Hauptreinigungsübungen, die ein wesentlicher Bestandteil des Hatha Yogas sind. Sie sollen den Körper und seine verschiedenen Hohlräume (Rachenraum, Bauch etc.) systematisch reinigen und von Schleim befreien.

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Asanas

. . . bedeutet Haltung, Sitz, Einstellung. Eine Asana soll immer die zwei Qualitäten Stabilität und Wohlbefinden enthalten. Bei der Ausübung ist das bewusste Hineingehen, der richtige Atem, das bewusstes Halten und das bewusste Auflösen wichtig.

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Pranayama

. . . bedeutet Atemkontrolle. Prana heißt Lebensenergie und Ayama Kontrolle; ist die bewusste Regulierung und Vertiefung der Atmung durch achtsames Beobachten und kontinuierliches Üben.

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Mudras

. . . meint „das, was Freude bringt“. Mud heißt Freude, aber auch Geste, um den Göttern zu gefallen. Ra bedeutet „das, was gibt“. Es sind eine symbolische Handgesten, die der Kontrolle der subtilen Energien dienen sollen.

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Dhyana

. . . meint die Meditation. Hierbei sollen das menschliche Ego und seine Gedanken spielen keine Rolle mehr. Der Zustand der Zeitlosigkeit und der kosmischen Verbundenheit wird erfahrbar.

Hatha Yoga im Alltag

Dies ist eine sehr westliche Form des Yogas – die gut in das tägliche Leben passt.

Nimm Deinen Körper als etwas Wertvolles und Liebenswertes an.

Versuche Dir und Deinem Körper jeden Tag etwas Gutes zu gönnen.

Morgens nach dem Aufstehen ein paar Gymnastikübungen. Mittags einen kurzen Spaziergang in der Mittagspause. 
Zwischendurch ein paar Stretching-Übungen -und Abends eine kurze Meditation als Tagesrückblick.