Selbstbestimmung lernen

Mit Yoga zurück zu dir

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Lesezeit: 8 Minuten

Dieser Beitrag ist Teil der Blogparade „Was bedeutet für mich Selbstbestimmung?“ von Sandra Hoppenz. 👉 Hier geht’s zur Blogparade 2025 – mach gerne mit!

Kennst du das Gefühl, irgendwie durch den Tag zu rauschen, ohne wirklich selbst am Steuer zu sitzen? Dinge zu tun, weil sie eben getan werden müssen – aber nicht, weil du sie wirklich willst? Willkommen im Club der Funktionierer:innen.

Aber: Das muss nicht so bleiben.

Yoga hat mir gezeigt, dass es auch anders geht. Dass es Momente gibt, in denen ich innehalten und mich wieder mit dem verbinden kann, was ich eigentlich will. Dass ich nicht ständig funktionieren muss – sondern auch fühlen darf. Und wählen.
In diesem Beitrag nehme ich dich mit auf eine kleine Reise: Was bedeutet Selbstbestimmung eigentlich? Welche Rolle spielt Yoga dabei? Und wie kannst du ganz konkret im Alltag (wieder) mehr du selbst sein?

Wie Yoga dir hilft, Entscheidungen bewusst zu treffen

Ein Straßenbahn-Moment, der aller verändert hat

Neulich, morgens um 7:15 Uhr. Ich sitze an der Straßenbahnhaltestelle. In der einen Hand mein Tee to go, in der anderen das Handy. Ich bin noch halb im Schlaf und scrolle durch Nachrichten, Push-Mitteilungen, To-dos … Der ganz normale Wahnsinn eben. Um mich herum hupen Autos, irgendwo bimmelt ein Radfahrer, jemand telefoniert lautstark neben mir. Und mein Kopf? Leer. Wie einmal durchgepustet. Keine Ahnung, was ich da eigentlich gerade mache.

Also lege ich das Handy weg, atme tief durch und strecke mich einmal. Und während ich da so sitze – irgendwie zwischen Mensch und Morgenchaos – kommt auf einmal dieser Gedanke:„Will ich das hier gerade wirklich – oder sitze ich einfach nur hier, weil ich denke, ich muss?

Und bäm – da war er. Dieser Moment, in dem mir auffällt, wie oft ich einfach funktioniere. Wie oft ich Dinge mache, weil sie auf irgendeiner Liste stehen. Oder weil ich denke: So macht man das halt. Und wie unglaublich befreiend es sein kann, mal kurz innezuhalten und mich zu hinterfragen, mich zu fühlen.

Was Selbstbestimmung wirklich bedeutet

Klingt erstmal groß, oder? Selbstbestimmung. Aber eigentlich steckt da etwas total Natürliches drin: Das Recht – und die Fähigkeit – selbst zu entscheiden, wie ich mein Leben leben will. Was ich mache, wie ich meinen Tag gestalte, mit wem ich mich umgebe. Nicht fremdgesteuert, nicht im Funktionsmodus. Sondern bewusst. Selbstbestimmt eben.

Und klar: Das bedeutet auch, Verantwortung zu übernehmen. Für meine Entscheidungen, für meine Richtung. Es ist nicht immer bequem – aber echt.

Yoga als Kompass zurück zum Selbst

Für mich bedeutet Selbstbestimmung z. B., selbst zu entscheiden, wie ich arbeite. Mit wem ich Zeit verbringe. Wofür ich mein Geld ausgebe. Das klingt selbstverständlich – ist es aber nicht für jede:n. Ich weiß, wie privilegiert das ist. Ich bin dankbar dafür. Wirklich.

Aber trotzdem ertappe ich mich oft dabei, wie ich einfach funktioniere. Wie der Autopilot übernimmt. Termine, Verpflichtungen, Erwartungen von außen … und ich reagiere nur noch.

Dann stelle ich mir diese Frage: „Lebe ich eigentlich gerade MEIN Leben – oder lebe ich das Leben, das andere von mir erwarten?

Und ganz ehrlich: Manchmal Sehr oft weiß ich es in dem Moment selbst nicht so genau. Aber hinschauen und zu hinterfragen ist für mich schon einmal der erste Schritt.

Yoga hilft mir dann, wieder bewusst ins Steuer zu greifen. Mich zu spüren. Meine Bedürfnisse wahrzunehmen – auch wenn sie nicht ins Raster passen. Es bringt mich zurück in meine Mitte, dahin, wo ich klarer sehe. Und mich daran zu erinnern: Ich bin nicht nur Reaktion – ich bin Gestalterin.

Erkenntnis ist wie ein geputzter Spiegel: Man erkennt nicht nur die Welt, sondern auch sich selbst klarer.

Yoga ist mehr als Bewegung – es ist ein Weg zu dir selbst

Wenn du schon ein bisschen bei mir mitliest und den Beitrag “Wer oder was ist eigentlich dieser Yoga” kennst, weißt du: Yoga ist nicht nur dieses „Beweg-dich-auf-der-Matte-und-atme-tief“-Ding. Yoga ist so viel mehr – ein echtes Tool zur Selbstwahrnehmung. Wie ein innerer Kompass, der dich wieder zu dir zurückbringt.

Klar, die Asanas, also Körperübungen, kennen wir alle. Aber oft vergessen wir: Yoga beinhaltet auch geistige und meditative Elemente, die uns helfen, im Moment anzukommen. Uns selbst zu begegnen. Und herauszufinden: Was tut mir eigentlich gut? Was brauche ich wirklich?

Yoga ist gelebte Selbsterfahrung

Kein „höher, schneller, weiter“, sondern eher ein leises: Hey, wie geht’s dir eigentlich gerade – so richtig? Wir lernen, wieder zu spüren. Nicht nur den Körper, sondern auch das Innenleben: Gedanken, Gefühle, Zweifel, Bedürfnisse. Alles darf da sein. Auch Selbstzweifel – sie sind Wegweiser. Impulse, die zeigen, wo es hingehen könnte.

Achtsamkeit spielt dabei eine zentrale Rolle. Es geht darum, bewusst wahrzunehmen, was um uns – und in uns – passiert. Und genau da hilft der Atem. Er bringt Klarheit, Ruhe und Verbindung zu unserer inneren Stimme. Zu dem kleinen Flüstern, das im Alltagslärm oft untergeht.

Meditation macht diesen Raum noch weiter. Sie hilft uns, still zu werden – nicht leer, sondern offen. Für uns selbst. Für unsere Träume, Sehnsüchte, Grenzen.

Mit regelmäßiger Praxis wächst etwas ganz Kostbares: Klarheit und innere Stabilität. Genau die Art von Stärke, die wir brauchen, um ein Leben zu führen, das echt ist. Und unser eigenes.

So lebst du Selbstbestimmung im Alltag

Selbstbestimmt leben – klingt toll, oder? Aber mal ehrlich: Das ist kein Schalter, den wir einfach so umlegen. Im Alltag beginnt es ganz klein. Mit achtsamen Momenten. Mit Fragen wie:

🙏🏻 „Was tut mir jetzt wirklich gut?

🙏🏻 „Will ich das gerade wirklich machen – oder steht das nur im Kalender und ich funktioniere einfach weiter?

Und hey – nicht falsch verstehen: Natürlich gibt’s Dinge, die müssen einfach erledigt werden. Rechnungen zahlen sich halt nicht von selbst 😉 To-do-Listen sind  ja nicht aus dem Nichts entstanden. Aber auch dann hast du oft eine Wahl: Wie gehst du mit dir dabei um?

Denn weißt du was? Du hast jeden Morgen die Wahl. Du kannst den Tag mit E-Mails starten – oder mit einer Tasse Tee in Stille. Du darfst Social Media mal ruhen lassen. Du darfst atmen, spüren, bei dir ankommen.

Und du darfst auch mal Nein sagen. zu einem Termin. Zu Erwartungen. Zu Perfektion.

Spoiler: Die Welt wird nicht untergehen, wenn du heute mal nur für dich da bist 💛 Im Gegenteil: Vielleicht beginnt genau dann etwas Neues – in dir.

Innere Blockaden erkennen – und liebevoll lösen

Manchmal ist es gar nicht so einfach mit der Selbstbestimmung, oder? Da gibt’s diese alten Stimmen im Kopf – du kennst sie bestimmt auch

🙏🏻 „Ich darf das nicht.

🙏🏻 „Ich muss funktionieren.

🙏🏻 Oder mein ganz persönlicher Klassiker: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.

Aber… warum eigentlich?

Diese Sätze sitzen oft tief – übernommen aus Kindheit, Gesellschaft, Schule. Und zack: Schon sitzen wir wieder in einer mentalen Einbahnstraße. Ohne zu hinterfragen, ob diese Regeln heute überhaupt noch zu uns passen.

Yoga als Gamechanger

Denn auf der Matte entsteht oft dieser kleine, stille Raum – ein Raum für Selbstmitgefühl. Ein Raum, in dem Fehler einfach Fehler sein dürfen. Ein Raum, in dem Unsicherheiten willkommen sind. Ein Raum, in dem du nicht perfekt sein musst, sondern einfach du.

Denn mal ehrlich: Wer hat eigentlich gesagt, dass alles immer sofort klappen muss? Fehler gehören dazu. Zweifel auch. Sie zeigen uns, dass uns etwas wichtig ist. Und hey – niemand von uns hat eine Glaskugel, die verrät, wie es ausgeht. Aber wir dürfen lernen, vertrauen, wachsen.

Ich erinnere mich noch gut an das Frühjahr 2020. Ich hatte ewig hin und her überlegt, ob ich mir einen Hund holen soll. Mein Kopf war voller Bedenken: Ist das egoistisch? Was, wenn ich es nicht schaffe? Aber dann stand er da. Ben. Der Mops. Klein, rund, quirlig. Und als er auf mich zugelaufen kam, wusste ich einfach: Das passt. Genau jetzt. Genau so.

Seitdem ist er mein täglicher Reminder: Zweifeln ist okay – aber Vertrauen bringt dich weiter. Und ganz ehrlich? Wenn er beim Meditieren neben mir schnarcht, finde ich schneller zur Ruhe als durch jede Atemtechnik 😄

Selbstbestimmt leben – ohne egoistisch zu sein

Ganz wichtig: Selbstbestimmt zu leben heißt nicht, egoistisch zu sein. Es geht nicht darum, immer nur auf sich selbst zu schauen. Sondern darum, in sich hineinzuhorchen – und dabei auch den Blick fürs Gegenüber zu behalten.

Auch hier hilft uns Yoga weiter. Die Yamas und Niyamas – quasi unseren ethischen Leitplanken – geben uns hier eine wunderbare Orientierung: “Wie gehe ich mit mir selbst und anderen um?“, “Wie finde ich eine Balance zwischen Selbstfürsorge und Rücksicht?”

Es geht nicht um ein „Entweder-oder“. Es geht ums Spüren. Ums Abwägen. Um ehrliches Hinschauen. Also hör bitte nicht gleich auf den inneren Kritiker, der dir ins Ohr flüstert:„Das kannst du jetzt aber nicht machen – was sollen denn die anderen denken?“

Spür stattdessen in dich hinein. Was fühlt sich stimmig an? Welche Entscheidung lässt dich ruhig schlafen?

Klar entscheiden – und mutig dazu stehen

Und eins ist mir beim Thema Selbstbestimmung echt wichtig – und vielleicht kennst du das auch: Wenn ich mich für etwas entscheide, dann will ich auch wirklich dahinterstehen. Nicht so à la: „Äh… also… das war nicht meine Schuld, das waren die Umstände…“ 😅

Ganz ehrlich: Es gibt kaum etwas Unentschlosseneres als dieses Fähnchen-im-Wind-Gefühl. Immer schön in Richtung der lautesten Meinung flattern, bloß nicht anecken, bloß nicht festlegen. Uff.

Oder auch ein Klassiker: Du triffst eine Entscheidung – und verkaufst sie direkt wieder weichgespült mit einem „Ich dachte, das passt dir bestimmt ganz gut, oder?“ Oder noch schlimmer: „Sorry, das wird dir jetzt nicht gefallen, aber…“Nope. Don’t do that.

Du darfst entscheiden. Und du darfst zu deiner Entscheidung stehen. Ohne dich zu verbiegen. Ohne dich kleiner zu machen.Wenn sich dein Weg richtig anfühlt – dann vertrau ihm.Und noch wichtiger: Vertrau dir. 💛 

Fazit - Selbstbestimmung beginnt jetzt - nicht irgendwann

Selbstbestimmung beginnt nicht irgendwann – sondern jetzt

Yoga ist für mich kein Sport. Es ist ein Kompass. Es bringt mich immer wieder zu dem zurück, was für mich wahr ist. Und zu dem, was ich wirklich will.

Selbstbestimmung entsteht nicht über Nacht. Sie wächst. In winzig kleinen Momenten. Wenn du dich entscheidest, heute fünf Minuten eher aufzustehen, um in Ruhe Tee zu trinken. Wenn du dich traust, Nein< zu sagen – zu etwas, das dir nicht guttut. Oder Jazu dir selbst sagst, auch wenn’s gerade wackelig ist.

>Und dann, irgendwann, merkst du: Ja, das hier ist mein Weg. Und du gehst ihn. Mit deinem Tempo. Mit deinem Rhythmus. Mit Mut, mit Selbstvertrauen – und dem Vertrauen darauf, dass du nicht perfekt sein musst, um richtig zu sein.

Selbstbestimmung ist kein großes Drama. Kein Manifest. Kein „Jetzt wird alles anders“. Es ist dieser stille, kraftvolle Moment, in dem du sagst: Ich höre auf mich.Einatmen. Ausatmen. Und dann: bewusst wählen. Für dich. Mit dir. In dir. 💛 Dann macht Selbstbestimmung so richtig Spaß!

Raus aus dem Autopiloten - rein in dein echtes Leben.

Vielleicht spürst du beim Lesen, dass dich das Thema nicht loslässt. Dass da eine Sehnsucht in dir ist – nach mehr Echtheit, mehr Klarheit, mehr dir. Dann ist genau jetzt der richtige Moment, die ersten kleinen Schritte zu gehen.

Wie könnte das aussehen?
✨ Roll heute deine Matte mal nicht aus, weil du sollst, sondern weil du möchtest.
✨ Nimm dir zwei Minuten und atme bewusst – nur für dich.
✨ Stell dir eine Frage: „Was brauche ich gerade wirklich?“ Und höre zu.

Schreib mir gern in die Kommentare oder per Nachricht, was Selbstbestimmung für dich bedeutet – und wie Yoga dir dabei hilft, deinen eigenen Weg zu gehen.
Oder vielleicht magst du dir diesen Beitrag speichern, um später noch einmal in Ruhe reinzuspüren.

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